Intraossäre Gefäßzugangssysteme sind medizinische Instrumente, die verwendet werden, um in Notfällen einen schnellen und effektiven Zugang zum Kreislaufsystem eines Patienten zu ermöglichen. Diese Systeme werden oft eingesetzt, wenn der herkömmliche venöse Zugang schwierig oder unmöglich ist, wie beispielsweise bei Patienten mit stark eingeschränkter peripherer Venenverfügbarkeit oder in lebensbedrohlichen Situationen, in denen Zeit von entscheidender Bedeutung ist.
Der Zugang erfolgt durch die Einführung einer Nadel oder eines speziellen Bohrers direkt in den Knochenmarkraum eines großen Knochens, typischerweise des Schienbeins oder des Oberschenkels. Dieser Zugang ermöglicht eine schnelle Infusion von Flüssigkeiten, Medikamenten oder Blutprodukten direkt in den Blutkreislauf des Patienten, um lebensrettende Maßnahmen zu unterstützen.
Intraossäre Zugangssysteme werden in verschiedenen medizinischen Umgebungen eingesetzt, darunter Rettungsdienste, Notaufnahmen, Intensivstationen und militärische Einsatzgebiete. Sie sind einfach zu platzieren und erfordern im Vergleich zu anderen Zugangswegen weniger Zeit und Geschicklichkeit. Diese Systeme sind besonders nützlich bei der Versorgung von Kindern oder Patienten mit schweren Traumata, bei denen herkömmliche Zugangswege oft ineffektiv sind.